, Claudia

Pfingstausfahrt 2005

Das Positive an der Reise begann schon beim ersten Treffpunkt! Die Abfahrt war so pünktlich, dass einem erfolgreichen Mototrip nichts mehr im Wege stehen konnte.
Die Fahrt auf den Reschenpass, wo auch die erste Übernachtung gebucht war, führte via Landquart über den Flüelapass ins Wallis, um uns danach beim Grenzübergang Pfuns noch kurz die Chance zu geben, die schon ziemlich leer gefahrenen Tanks zu Schweizer Preisen aufzufüllen. Was wir nicht wussten, war die Tatsache, dass die Schweizer Präzision schon einige Kilometer vor der Grenze einiges zu wünschen übrig liess. Tanken nur mit Noten?! Kein Problem für geübte Töffler!
Na ja, beim ersten Betanken ging noch alles gut, was noch nichts von den folgenden Ereignissen ahnen liess! Voller Tatendrang und mit leerem Tank steckte auch ich meinen 20er in den dafür bestimmten Schlitz, worauf er sich ohne Vorwarnung und vor allem ohne einen tropfen Benzin freizugeben auf Nimmerwiedersehen verabschiedete. Angesichts des trockenen Tanks war ein weiterer Versuch unumgänglich und auch mit einem mulmigen Gefühl begleitet. Wer wagt, gewinnt! Ja, Benzin kam und die Wände meines Tanks wurden befeuchtet. Ach ja, da waren noch andere, welche trocken waren, wie die BMW von Sepp, der seinen 20er auch ohne weitere Gedanken an den Automaten verloren hatte! Auch sein zweiter Versuch wurde von Erfolg gekrönt und mit Benzin belohnt!

Herr und Frau Wohler bei einer Coupe. Wer isst die grössere Portion ?
Weiter ging es Richtung Reschenpass, wo eine Unterkunft auf uns wartete, welche wir aber auch wieder nur mit weniger Benzin als auch schon erreicht hätten, wenn da nicht die Tankstelle 7 km vor dem Hotel gewesen wäre, welche zum Füllen aller Tanks geeignet war?!
Na ja, alle füllten Ihre Tanks und fuhren ins Hotel, um Minuten später zu bemerken, dass Gogo nicht mehr dabei war. El Presidente stellte fest, dass eben Gogo nicht mehr mit von der Partie war. Einige Minuten später kam die rauchende Erkenntnis, dass Gogos Enduro die 7 km mit Diesel hervorragend bewältigen konnte! Eine Geruchsprobe durch den Präsi liess die Vermutung zur brutalen Realität werden, und ein Abpumpen des Tanks zur abendlichen Herausforderung! Für Mensch und Maschine wurde dies aber durch eine Absaugpumpe des Hotelbesitzers auf so wundersame Weise erleichtert, dass wir kurze Zeit später nichts mehr (ausser Sprüchen) vom Missgeschick merkten.

Was gibt es Schöneres, als nach so einer eindrücklichen Überfahrt ins Südtirol an einen Tisch sitzen zu dürfen und sich den Magen mit Entrecote zu füllen!?
Mit einem kurzen Schlumi wurde der Abend in einer gemütlichen Runde beendet,
und die Müdigkeit erledigte den Rest, um uns gut schlafen zu lassen.
Samstag, 14.05.2005
Frühstück!
Das wohl angenehmste Gefühl am Morgen ist ein reichliches Morgenbuffet.
Frisch gestärkt und mit einem in Rauch gehüllten Gogo verliessen wir unser erstes Domizil in Richtung Jaufenpass. Auf unserer Fahrt zum Endziel im Südtirol, dem Gasthof Löwen, waren unsere Motoren kaum warmgelaufen, als wir schon einen Hungerrast einlegen mussten, da nun mal um 12:00 Uhr der Schweizer Erdenbürger nach Essen schreit! Dass wir durch diesen Umstand um einen ersten Regenguss herumkamen, sollte ja doch noch erwähnt werden.

Bei der Weiterfahrt überquerten wir auch noch das Penserjoch, was die doch sehr langweilige und ermüdende Etappe etwas auflockerte. Der Präsident hatte bei einem kurzen Halt mit Ausdruck festgehalten, dass die Reihenfolge während der Fahrt minuziös eingehalten werden muss, damit er den hinter ihm Fahrenden auch erkennt, und nicht irgendein Deutscher oder so plötzlich zum TWN-Mitreisenden wird.
Beim Gasthof angekommen, begegneten wir schon den ersten Schweizern, die wie wir einige Zimmer für 2 Tage reserviert hatten. Peter Weber, unser Führer rechts und auch mal links, hatte den Zimmerbezug schon eingeleitet, bevor alle ihre Gepäckstücke vom Motorrad entfernt hatten. Zimmer bezogen und voller Hunger begaben wir uns in die Räumlichkeiten, in denen uns ein Apéro auf das bevorstehende Abendessen einstimmte. Nachdem wir erfahren hatten, dass der Gasthof unter Personalmangel leidet, konnten wir die unfreundliche Bedienung etwas besser verstehen und die danach zum Teil zu kalt servierte Pizza unter „Na ja, kanns geben“ abhaken. Bei einem kleinen Spaziergang in der Umgebung machten wir in einem Weinkeller Halt, nicht um, wie allgemein angenommen werden dürfte, Wein zu konsumieren, sondern nur um einen Kaffee und ein Dessert zu geniessen. Danach war für die müden Reisenden Bettruhe angesagt und die anderen genehmigten sich einen Schlumi. Guet Nacht!


Sonntag, 15.05.05
Der Sonntagmorgen begrüsste uns mit Sonnenschein und einigen Wolken, was auf eine angenehme Ausfahrt hoffen liess. Das Frühstück war nicht wie auf dem Reschen, aber es erfüllte seinen Zweck und füllte unsere Mägen.
Nach einer kurzen Besprechung mit Peter Weber fuhren wir in Richtung Alpen. Die Reihenfolge, in der die Pässe angefahren werden sollten und in der sie von mir aufgelistet wurden, könnte von der einen oder anderen Abweichung behaftet sein.

P. S. Lugano, P. Manghen, Borgo S. Valsugana, P. Brocon, P. Gobbera, P. Rolle,
R. Paneveggio, P. Volles, P. San Pellegrino, P. Korrer. Oder wie auch immer.

Die Pfingstausfahrt wurde immer wieder von Beinahe-Stillständen infolge leerer Tanks begleitet, was bei den einen Adrenalinschübe und bei den anderen Kopfschütteln auslöste.
Jedoch bei einem weiteren trockenen Tank wollte unser Manager unbedingt und so schnell wie möglich für Abhilfe sorgen und erblickte sogleich eine Werbetafel. Voller Elan und mit Blick auf die Tafel übersah er jedoch eine wichtigere Tafel mit weissem Querstreifen in einer rot eingefärbten Kreisfläche.
Vermutlich waren es die Seitenhiebe von Roswitha, die Peter doch noch vor der zweiten Hinweistafel links in eine Aussparung zwischen den Leitplanken zirkeln liessen. Geschafft, dieser Gedanke musste Peter durch den Kopf gegangen sein, als der Schlamm sein Vorderrad zum Rutschen brachte. Sch…………. war vermutlich sein Wort, bevor er seine BMW ablegen musste. Voller Sorge wandte sich Peter als Erstes seiner Roswitha zu, um sich über ihren Gesundheitszustand zu erkundigen. Bis auf ein paar blaue Flecken war Gott sei Dank nichts weiter passiert. Die BMW ist so gut geschützt, dass ein kleiner Kratzer erst zuhause festgestellt werden konnte. Ach ja, Benzin gab es danach auch noch, und die BMW und Peter wurden bei dieser Gelegenheit mit Hochdruck vom Schlamm befreit.
Die Weiterfahrt und der restliche Tag verliefen reibungslos, mit Essen und Trinken, und auf den Passhöhen kamen eigentlich auch alle ins Frieren, was bei 5°C ja nicht verwunderlich scheint. Nach einem eindrücklichen Tag kamen wir erschöpft und glücklich im Hotel an und hatten doch tatsächlich einige Minuten Zeit, zum Duschen und so.

Reiseleiter Peter hatte für uns am Sonntagabend einen Tisch bei Tiffanys, so konnte man glauben, reserviert. Uns erwartete ein angenehmes Ambiente und ein hervorragendes Essen, welches alle so richtig geniessen konnten. OK, für die einen war es, auf Deutsch, „nouvelle cuisine“ und für die anderen einfach zu wenig. Das Dessert wurde traditionell in einem anderen Lokal eingenommen, was dem einen Freude machte und dem anderen die Gelegenheit gab, einige Schritte zu Fuss in Richtung Hotel zu gehen. Als wir nach dem Dessert das Hotel erreichten und eigentlich zu Bett wollten, wurden wir auf einige Jubelgeräusche aufmerksam, die aus dem Billardzimmer kamen. Bei genauerem Hinsehen konnten wir unschwer feststellen, dass sich ein Duo mit Erfolg gegen die anderen behaupten konnte. Aus rechtlichen Gründen sollten die Herren Peter und Peter an dieser Stelle erwähnt und gebührend gefeiert werden!