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SAM Trial Windlach 16. Mai. 2010

Windlach mausert sich

by Markus Senn

Erstmals zählte dieses Jahr das Trial Windlach zur SAM- und zur Bodenseemeisterschaft. Diesem Umstand mussten die Sektionenbauer natürlich Rechnung tragen. Bereits eine Woche zuvor wurde mit schwerem Geschütz die Grube auf Vordermann gebracht. Etliche Stufen und Plateaus wurden neu geschaffen, um damit auch den Kategorie 2-Fahrern (Experten) etwas bieten zu können!Podest Klasse 3: Michel Zubler vor Christian Weber und Christian Fäh
Leider war Petrus im Vorfeld der Veranstaltung nicht mit von der Partie: Da er den April wohl etwas verschlafen hatte, holte er die Regengüsse bekanntlich im Mai nach und wie!
Fast zwei Wochen Dauerregen machten den steilen Hängen in der Trialgrube arg zu schaffen und so kam es, dass einige neu geschaffene Hindernisse von den sich losgelösten Erd- und Kiesmassen überschwemmt wurden Die freien Tage über die Auffahrt mussten nun zur Schadensbegrenzung herhalten nix mit frei und so!
Wie gesagt, das Wetter im Vorfeld war besch eiden! Deshalb steckten die Mannen rund um Streckenchef Christian Weilenmann die 9 Sektionen (ja, schon wieder eine mehr!) regenkonform , also eher leicht. Aber wie schon einmal in der erst vierjährigen Geschichte des Windlacher Trials, regnete es zeitweise überall nur in Windlach nicht!
Der Boden war dadurch zwar anfangs noch feucht und trocknete im Verlaufe der Veranstaltung sogar noch (fast) ab. Also eher ein (zu) leichtes Trial?
Die Punktestände der 62 (!) gestarteten Fahrer lassen durchaus darauf schliessen:

<- Podest Klasse 3:
1. Michel Zubler
2. Christian Weber
3. Christian Fäh


Die Klassen 2,3,4 und 7 starteten an Sektion 1, die restlichen (Kat. 5,6,8 und 9) an der Sektion 6. Sektion 1, wie immer im Wäldchen, bot nun doch schon beachtliche Stufen, welche es unter anderem zu meistern galt. Das volle Potential des Geländes konnte hier wegen des weichen Waldbodens nicht ausgeschöpft werden. Nach anfänglichem Murren von Seiten einiger Fahrer, lagen hier aber spätestens in der dritten Runde Nuller drin.
Die Sektionen 1-3 konnten nur der Reihe nach gefahren werden und waren, dem erwarteten Regenwetter entsprechend, auch eher leicht gesteckt.
Dann kam die 4! Nach der eher locker zu bewältigenden Stein-Sektion 3 nun doch noch einige Steine wo s was zu beissen gab! Sehr eng und praktisch nur Steine aneinander einen Nuller habe ich hier nie gesehen. Der Stau war vorprogrammiert. Bei jedem Trial gibt es mindestens eine Sektion welche nicht läuft. Sei es weil zu lang, zu eng oder generell sehr schwer ausgesteckt. Hier war es diese, die 4.
Die restlichen Sektionen gingen in Ordnung und boten zusammen einen ordentlichen Rundkurs von knapp einem Kilometer die Grube ist riesig, wird aber noch intensiv genutzt. Was könnte man hier alles anstellen, wenn man das gesamte Gelände nutzen könnte!
In der Klasse 2 (Experten) starteten nur gerade zwei Fahrer der einzige Schweizer, Patrick Fraefel, fehlte leider. Hier gewann der Montafoner Lukas Beck (oder ist er gar ein Vorarlberger?) aus Österreich, mit nur 24 Strafpunkten (10,7,3,4) vor Armin Prutscher aus Deutschland, mit bereits 46 Zählern (17,7,12,10), deutlich. Auch in Stallikon vermochte Lukas Beck sich vor Armin zu setzten. Dort belegte er allerdings hinter dem heute leider nicht startenden Tobias Huser (D) den zweiten Rang.

In der Spezialisten-Klasse 3 starteten nur 3 von 8 lizenzierten Fahrern, obwohl nur 3 Fahrer wirklich abwesend waren. Christian Weilenmann war als Streckenchef unterwegs und René Weilenmann verzichtete zu Gunsten seiner Freundin, welcher er als Coach zur Verfügung stand. Die erreichten Punkte sprechen hier eine deutliche Sprache: Die Spezialisten fuhren hier in Windlach bis auf einige Ausnahmen fast dieselbe Spur wie die Experten. Was für die einen eher einfach zu meistern war, gab bei den anderen doch schon markant mehr Fusseinsatz.

Souveräner Sieger in dieser Kategorie war mit 61 Zählern (20,14,13,14) der letztjährige Meister, Michel Zubler. Als einziger schaffte der Uzwiler 3 Runden unter 20 Füssen. Der zweitplazierte Christian Weber (aus der Zufikoner Weber-Dynastie) musste sich doch schon 99 Zähler (34,24,20,21) knipsen lassen. Immerhin: Er blieb unter 100! Christian fährt die erste Saison bei den Spezialisten und schlägt sich als Aufsteiger wirklich ganz toll.
Auf dem dritten Rang mit 110 Punkten (38,28,23,21) komplettiert Christian Fäh das Podest. Er hatte etwas mehr Startschwierigkeiten als seine beiden Mitbewerber, konnte sich aber Runde für Runde steigern. Platz 3 für Christien Fäh.

In der Klasse 4/7 der Fortgeschrittenen und Senioren, welche in der Meisterschaft zusammen gewertet werden, war wieder einmal Daniel Kronenberg das Mass aller Dinge. Der Meister des Vorjahres setzte sich mit nur 29 Punkten (6,5,9,9) souverän an die Spitze. Er schaffe es wieder einmal, alle Runden unter 10 Zählern zu bleiben!
Auf den zweiten Rang fuhr Felix Eggenschwiler mit 36 Füssen (9,10,10,7). Der dritte auf dem Treppchen ist der Bündner Rolf Schläpfer. Er musste sich gegenüber dem Zweitplatzierten Felix 3 Punkte mehr knipsen lassen und beendete diesen Lauf mit 39 Zählern (16,10,5,8). Vermutlich hatte er es wieder einmal eilig und war wohl in der ersten Runde jeweils der erste in den noch nassen Sektionen. Dies könnte erklären, weshalb er eine für seine Leistung versaute erste Runde fuhr. Danach ging es für den Domat/Emser immer besser und er blieb die letzten zwei Runden deutlich unter 10, dicht gefolgt vom einzigen jungen Fahrer Remo Vogelsang, welcher nur einen Punkt mehr (40) verbuchen musste.

Die Klasse 5 (Einsteiger) wurde vom Vorjahresmeister in dieser Klasse, dem Bündner Markus Scherrer gewonnen. Der OK-Chef des Trials in Lüen/GR zeigte mit nur 25 Füssen (10,7,5,3,) eine saubere Leistung. Auch der zweitplatzierte ist ein Bündner: Ricco Kunz aus Rhäzüns musste sich nur drei Löcher mehr als Markus Scherrer in seine Rundenkarten knipsen lassen und bestieg somit mit 28 Punkten (13,4,7,4) das Podest als Zweiter. Der Dritte im Bunde musste sich doch schon einige Knipser mehr gefallen lassen: 37 waren es (17,5,11,4). Somit schaffte es Beat Christen (ein Zürcher!) verdient aufs Podest.
Schön ist, dass es in dieser Kategorie auch wieder genügend Fahrer und Nachwuchs gibt, um einzeln gewertet zu werden. Von 13 Lizenzierten waren immerhin 9 am Start.

In der Klasse 8 (Veteranen = gleiche Spur wie Kat. 5) tummelten sich die meisten Fahrer. Und für diese war wohl eher zu einfach ausgesteckt. Hier gewann der Berner Peter Läderach aus Helgisried mit gerade mal 19 Strafpunkten (4,5,5,5) dicht gefolgt von seinem Landsmann Max Uhlmann aus Magglingen mit 21 (8,3,8,2) - und dem Zürcher Säuliämtler Richi Mosimann mit 22 (9,3,5,5) Zählern. Vom Ersten zum Dritten nur gerade 3 Punkte Unterschied! Immerhin waren hier die Ränge ziemlich dicht beieinander, was für das hohe Niveau in dieser Klasse spricht.

Beim Nachwuchs und den Neulingen (Klasse 6/9), schaffte es Simon Bhend aus Nieder-rohrdorf sich vor den siegesgewohnten Berner Max Bürki zu setzen. Simon gewann diesen Lauf mit nur 9 Punkten (3,2,2,2)! Max Bürki beendete das Trial für diesmal als zweiter mit 12 Löchern in den Karten (3,3,2,4), vor dem drittplatzierten Stefan Bhend mit nur einem Punkt mehr, nämlich 13 (3,3,2,4). Stefan war der einzige Nachwuchsfahrer am Start und auf dem Podest, bravo!
Nun, auch für diese Kategorie war es wohl eher zu leicht. Ob die Aussteckteams jeweils auf unsere Damen Rücksicht nehmen? Nötig ist es wohl kaum, denn wenn man die Rangliste betrachtet, so sind die Unterschiede beachtlich geschrumpft. Achtung, die Lady s kommen!

Allgemein ist der Trend zu beobachten, dass der Anteil der Gastfahrer jährlich zunimmt. Es ist einerseits natürlich schön, viele Fahrer am Start zu haben, andererseits aber auch schade, dass der Anteil lizenzierter Fahrer nicht grösser ist. Um eine Meisterschaft spannend zu halten, braucht es möglichst viele Fahrer welche eine Lizenz lösen.
Vielleicht müsste man die Differenz des Startgeldes zwischen Lizenz- und Gastfahrer erhöhen, um das Lösen einer solchen attraktiver zu machen. Im Moment bezahlt ja ein Gastfahrer gleichviel, wie ein nicht angemeldeter Lizenzierter.

Das Trial Windlach mausert sich. Es ist schön zu beobachten, wie das Gelände Jahr für Jahr trialgerechter wird. Auch die Festwirtschaft wird immer besser. Wegen dem kühlen Wetter wurde mehr Kaffee als Bier getrunken. Gegessen wurde aber wacker; erstens weil s warm gibt und zweitens weil s sooo gut war !


Sportchef