, Webmaster TWN Club

SAM Trial Windlach 2 - 15 Mai 2011

Da Windlach heuer zweimal Austragungsort für einen SAM-Meisterschaftslauf war, wollten sich die Mannen des TWN Clubs natürlich nicht lumpen lassen.


Markus Senn

Da Windlach heuer zweimal Austragungsort für einen SAM/Bodenseemeisterschaftslauf war, wollten sich die Mannen des TWN Clubs natürlich nicht lumpen lassen. Windlach 1 (Ersatz für Stallikon) war ja mit über 70 Fahrern am Start ein voller Erfolg!
Natürlich wusste man, dass das Datum der zweiten Austragung genau mit einem FMS-Lauf zusammentreffen würde. Ziemlich (un)sicher war man sich auch bezüglich des Wetters. Wie schon die letzten Jahre, war Regen angesagt. Wie würde sich Petrus entscheiden? Die Sektionenbauer entschieden sich auf jeden Fall wie jedes Jahr auf Wet Race . Also wurde für Regen ausgesteckt.
Und wie: 10 Sektionen, eine über 3 Km grosse Runde, Zwischenstrecken durch fast schon romantische Wäldchen mit Single-Trail-Feeling und dies alles in einer einzigen Kiesgrube!

​Nach ergiebigen Regenfällen in der Nacht prä-sentierte sich der Sonntag von seiner besten Seite: Eitel Sonnenschein! Laut Wetterbericht sollte diese Wetterlage bis ca. 15:00 Uhr anhalten Naja, es hielt nur gerade bis 14:00 Uhr, immerhin.

Die ersten vier Sektionen befanden sich wiederum hinter der Festbeiz. Die Sektion 1, traditionell im Kuschelwäldchen wartete mit neu gebauten Hindernissen auf. Die im April zerstörte Stufe war repariert und mit einer kleinen gemeinen Zusatzstufe ergänzt worden. Im Trockenen war diese Sektion für alle Klassen ziemlich problemlos zu meistern.

Die Sektion 2 (Eingang durch die grosse Röhre) war zumindest für die Klasse 4/7 im oberen Teil (Pneu) ziemlich knifflig gesteckt. Wer da nicht hüpfen konnte, musste wirklich einen perfekten Strich fahren um auf den Reifen zu kommen.
Die Sektion 3 schliesslich gab bei einigen Fahrern der Klasse 5/8 (schwarz) Anlass zu Unmutsbekundungen. Die Passage zwischen den Steinen hindurch war wirklich eng. Zudem musste unter Platzmangel vorher ein Stein bezwungen werden, um überhaupt in die Enge zu gelangen. Da hörte ich einige Flüche. Obwohl so schlimm fand ich es auch wieder nicht.
Die Sektion 4 schliesslich begann unten auf dem Zwischenboden wo die Sektionen 2 und 3 endeten und war am oberen Grubenrand fertig! Das heisst, es mussten rund zwanzig Höhenmeter überwunden werden. Bei Trockenheit kein Problem...

Willi Müggler holt Anlauf jetzt Rolf Schläpfer Auch der SpoKo versuchts...
Hopp... ...und Hopp! Dani Kronenberg


Dann ging es in den hinteren Teil der Grube zur Sektion 5 im kleinen Tälchen. Hier gab es für dies Mal nur eine Abteilung zu befahren. Diese war aber ziemlich lang, konnte aber, zumindest bei Trockenheit, flüssig absolviert werden.
Die 7 war wiederum ein auf- und ab am Humusberg. Ich war gespannt, wie diese Sektion bei Regen wohl funktionieren würde
Und dann kam der neue Teil: Von da an ging s nämlich steil in ein Wäldchen hinunter. Da schlängelte sich ein Pfad durch ein dicht bewaldetes Tälchen welches stetig abwärts bis zum Grubenboden führte. Man glaubte, man sei in Italien oder Frankreich, aber sicher nicht im Zürcher Unterland!

Weiter ging es über Stock und Stein auf der nun wirklich anderen Seite des Geländes zu den Sektionen 7 bis 9. Diese bestanden zur Hauptsache aus Steinen in allen Grössen und würden wohl auch bei feuchtester Witterung nicht allzu grosse Probleme machen.
Danach nur noch die Strasse hoch (5. Gang) und zur Nummer 10. Auch diese Abteilung bestand praktisch nur aus Steinen, war aber interessant und flüssig zu fahren.

Beim Start, pünktlich um 11:00 Uhr war es sonnig und knochentrocken! Gestartet wurde gestaffelt: Die Klassen 5, 6, 8 und 9 begannen an der Sektion 1, die Klassen 4 und 7 bei der Sektion 5 und die Klassen 2 und 3 bei der Sektion 7. Somit war gewährleistet, dass nicht schon beim Start grössere Staus entstanden. Immerhin starteten 56 Fahrer. Nicht so viele wie im letzten Jahr; aber in Anbetracht der Tatsache, dass in Délémont parallel ein FMS-Lauf stattfand und das Wetter nicht überall so super war, eine respektable Anzahl Teilnehmer. Einige kamen sogar, weil bei ihnen Zuhause Regenwetter herrschte. Rolf Schläpfer zum Beispiel hoffte, seine Stärke im Regen ausspielen zu können. Leider war er (wie immer) sehr schnell unterwegs und vor Einsetzen desselben fertig selber schuld.
In der Klasse 2 (Experten) startete nur ein einziger Fahrer. Lukas Beck aus Vandans (A) gewann diese Kategorie demnach auch souverän mit insgesamt 101 Punkten (24,14,30,32). Patrick Fraefel, welcher auch in dieser Klasse fährt, war zu dieser Zeit beim FMS-Lauf als Elite unterwegs und Armin Prutscher (D) steig in diesem Jahr zu den Spezialisten ab.
Wenn man bedenkt, dass Lukas letztes Jahr hier mit gerade mal 24 Punkten gewann (Armin wurde damals mit 46 Zählern zweiter), lässt erahnen, dass heuer markant happiger ausgesteckt wurde. Zwar waren zwei Sektionen mehr pro Runde zu fahren, aber der Unterschied ist immer noch gravierend.

In der Klasse 3 (Spezialisten) waren 2 lizenzierte Fahrer gestartet. Christian Weber aus Zufikon steckt mitten im Lehrabschluss und muss danach in die Rekrutenschule. Deshalb fährt er dieses Jahr, wo es zeitlich passt, als Gast mit.

Sieger wurde der in der Meisterschaft führende Uzwiler, Michel Zubler mit einem Punktetotal von 125 Punkten (27,28,32,38). Als zweiter beendete der Zürcher Oberländer Christian Fäh den Wettbewerb mit 158 Punkten (42,40,42,34). Die Zahl der geknipsten Füsse zeigt, dass es für diese Herren einiges zu beissen gab. Einen Durchschnitt von über 3 Punkten pro Sektionsdurchfahrt für den Sieger ist schon eine klare Ansage. Nur gerade Armin Prutscher als Gast in dieser Wertung (er fährt die Bodenseemeisterschaft), konnte unter 100 Punkten bleiben, und dieser fuhr ja letztes Jahr noch die weisse Spur.
Interessant finde ich, dass diese Fahrer sich noch nie über die Schwere der Sektionen beklagt haben! Die wollen das offenbar so haben: The name is the game - Trial !

Nun kommen sie, die Jungen, in der Klasse 4/7! Nur der Mittelländer Daniel Kronenberg konnte sich noch vor die beiden Klasse 4-Fahrer (Fortgeschrittene) aufs Podest stellen. Dies allerdings mit einem komfortablen Vorsprung. Mit nur 58 Punkten (12,4,15,27) gewann Kronenberg diesen Lauf souverän. Als zweiter mit bereits schon 91 Zählern (22,15,16,38) erklomm der Säuliamtler Mario Mosimann das Podest. Dritter, mit nur 2 Löchern mehr in den Rundenkarten (93) (13,22,24,34), wurde der Remiger Trialer aus Stetten, Remo Vogelsang, bravo! Offenbar mussten alle drei die letzte Runde im Regen fahren. Dies erklärt, weshalb diese markant mehr Zähler aufweist.
Man sieht, die grüne Spur hatte es in sich. Nur gerade der Sieger, Daniel Kronenberg schaffte eine einzige Runde unter 10 Füssen! Beklagt hat sich allerdings keiner der Fahrer, dass es zu schwer sei. Schwer war es für diese Klasse aber allemal.
Bei den Schwarzfahrern wird, da in beiden Kategorien genügend Fahrer sind, jede derselben separat gewertet. In der Klasse 5 (Einsteiger), gewann hauchdünn mit 23 Punkten (12,1,3,7), Christoph Arrenbrecht aus Niederwil. Zweiter wurde der Glarner Patrick Glarner mit 24 Punkten (0,2,4,18). Er begann das Trial sogar mit einer 0-er Runde! Im Gegenzug musste sich Arrenbrecht in der Runde 1 bereits schon 12 Löcher knipsen lassen. Hier entschied wohl der Zeitfaktor oder besser gesagt das Wetter. Ich vermute, dass Christoph schneller fertig war und somit seine letzte Runde (7) vor der Sintflut beenden konnte. Patrick hingegen fuhr die ganze letzte Runde im Nassen. Das Ergebnis: 3 5-er und im Ganzen 18 Punkte auf der letzten Rundenkarte. Somit Patz 2. Das Podest komplettierte in dieser Kategorie Olaf Huber aus Ettenhausen. Mit doch schon 47 Füssen (13,6,11,17) immer noch eine gute Leistung (Schnitt etwas mehr als einen Fuss pro Sektionsdurchfahrt).

In der Klasse 8 (Veteranen) ebenfalls schwarze Spur, führte kein Weg an Peter Schibli vorbei. Absolut souverän gewann der Frauenfelder diese Klasse mit nur 6 (!) Löchern in den Karten (1,1,3,1)! Nicht minder stark fuhr der Rest des Siegertrios: Zweiter wurde Peter Läderach aus Helgisried mit 10 Punkten (3,0,1,6), gefolgt vom Heimberger Ueli Meier mit auch nur gerade mal 15 Zählern (2,0,3,10). Der vierte musste sich immerhin bereits 36 Löcher stanzen lassen. Das ist immerhin ein Punkteschnitt von unter 1, aber gegen diese drei ist im Moment wohl kein Kraut gewachsen. Die Klasse 8 ist das Feld mit den meisten Fahrern, trotzdem blieben alle unter 100 Punkten, bravo.

Zu sagen ist, dass das Siegertrio zusammen über 160 Jahre alt ist! Wieso fahren die so gut? An der Herkunft kann es nicht liegen, obwohl 2 Berner ?
Ich vermute aber: Es muss das Alter sein. Plötzlich hast du wohl gar keine Kraft mehr um die Beine anzuheben; geschweige denn von den Rastern zu nehmen ergo: Keine Füsse!

Beim Nachwuchs tut sich einiges! Hier werden ja auch die Klassen 6 (Nachwuchs und 9 (Einsteiger) zusammen gewertet. Endlich zeigt mal wieder ein junger wo s langgeht!
Der 1. Platz ging hier klar an Jan Glarner aus Linthal (ja, schon wieder ein Glarner Glarner)! Mit nur einem (1) Fuss (0,0,0,1) beendete er den Wettbewerb als Sieger, bravo! Zweiter wurde Heinz Göldi aus Glattbrugg mit doch schon 23 Punkten (3,1,8,11). Als dritter schliesslich komplettierte das Urgestein der Trialisten, Max Bürki das Podest. Er musste sich 26 Löcher stanzen lassen (8,5,4,9).
In dieser Klasse starteten 15 Fahrer(innen): 7 lizenzierte und 8 Gäste. Alle blieben unter 100.
Auch die einzigen beiden Frauen im Feld: Therese Läderach (lizenziert) und Marlies Halter (Gast) super!
Alles in allem ein schönes Trial. Endlich wurden die schwarze und die rote Spur den Wünschen der Fahrer gerecht ausgesteckt. Wie gesagt, es gab Reklamationen; aber nur an einer Sektion. Diese müsste man wohl für s nächste Jahr asphaltieren? Ich frag mal bei der Sportkommission nach.

Wirklich toll war die grosse Runde mit 10 Sektionen und dem romantischen Märchenwald !

Das Gelände konnte dank der neuen Grubenbesitzerin, der Kibag AG, komplett genutzt werden und wird immer trialiger . Die Festwirtschaft wird auch immer grösser: Diesmal konnte sogar die Siegerehrung im neuen, grossen Festzelt stattfinden.
Erstmals organisierten die Mannen des TWN-Clubs einen grossen Gabentisch. Es gab für jeden Teilnehmer wirklich schöne Sachen zu gewinnen. Die Gewinner wurden nämlich ausgelost. Die Glücksfee (Yvonne) zog die Rundenkarten der ersten Runde aus einer improvisierten Urne . Super, dass es immer noch Firmen gibt, welche unsere Randsportart so tatkräftig unterstützen. Im Namen der ganzen Trialfamilie ein herzlichstes Dankeschön!
Pünktlich nach der Gabenverteilung goss es nochmals aus allen Kübeln und die illustre Schar verzog sich fluchtartig zu nach Hause.

Schön, dass ihr alle da wart.
Schade, dass es schon wieder vorbei ist - ich wäre gerne noch ein Bisschen geblieben...