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FMS/SAM Trial Windlach 15. April 2012

Nach mehreren Jahrzehnten Pause, organisierte der TWN Club Zürich nebst dem bereits traditionellen SAM-Trial dieses Jahr nun auch einen FMS Lauf.

Markus Senn (Text) Felix Bühler (Fotos)

Nach mehreren Jahrzehnten Pause, organisierte der TWN Club Zürich nebst dem bereits traditionellen SAM-Trial dieses Jahr nun auch einen FMS Lauf. Das heisst, es wurde nach FMS-Reglement ausgesteckt und gefahren. Für uns SAM-Fahrer kein Problem, da wir ja schon einige Jahre Wettkämpfe mit dem FMS zusammen bestreiten.

Für die Organisatoren bedeutete dies allerdings einiges an Mehraufwand: Zuerst musste das Gelände auf Vordermann gebracht werden. Dazu wurde an mehreren Tagen mit schwerem Gerät die halbe Grube umgebaut. Es wurden zusätzlich neue, grössere und schwerere Hindernisse gebaut, sodass das Gelände in Windlach auch den FMS-Spitzenfahrern gerecht werden konnte.
In Anbetracht der Wettervorhersage (welche auch prompt stimmte), hätte man sich so einiges ersparen können, denn bei so einem ‚Pflotsch‘ wäre das alte Gelände wohl auch schwierig genug zu bewältigen gewesen. Nun, für die Zukunft ist Windlach jetzt noch ‚trialiger‘ geworden und auch Spitzenfahrer können in Zukunft auf höchstem Niveau trainieren.

Nun, eigentlich wollte man pünktlich starten. Leider mussten einige (alle) Sektionen markant entschärft werden, da das Wetter am Sonntag noch schlechter war, als vorhergesagt. Zudem verursachte ein Missverständnis bei den Startzeiten nochmals eine knappe halbe Stunde Verspätung beim Start. Somit starteten die ersten FMS Fahrer erst um 10:00 Uhr im Minutentakt. Die SAM-Fahrer sollten danach ab 10:30 Uhr gemeinsam starten und dies mit freier Sektionswahl. Durch die Verzögerung war natürlich die Festbeiz sehr gut besetzt und der Kaffee floss in Strömen.
Trotz den extrem schlechten Bedingungen - ab 11:00 Uhr kam zum Regen noch die Bise hinzu – war bei den meisten Fahrern gute Laune angesagt. Jene Punktrichter, welche keine windgeschützte Sektion erwischten, stiessen vor Kälte und Nässe fast an ihre Grenzen.

Ausgesteckt waren 10 Sektionen welche je viermal zu bewältigen waren.
Sektion 1 war traditionell im Kuschelwäldchen angelegt aber ziemlich human ausgesteckt. Daher wurden dort auch meist gute Resultate erreicht.
Bei der Sektion 2 gleich daneben mit der grossen Röhre, sah das aber schon ganz anders aus: Diese Böschung ist bei Nässe äusserst tückisch und sehr glitschig. Trotz massiver Entschärfung derselben durch den Streckenchef, Christian Weilenmann, mussten sich alle Kategorien regelrecht durchkämpfen. Da gab es auch die längsten Wartezeiten. Die Punkterichter, welche nach dem für sie neuen und ungewohnten FMS-Regelemt richtern mussten, mussten ja auch noch die neue 1 ½ Minuten-Regel anwenden!
Das heisst: Jeder Fahrer hat nur eineinhalb Minuten Zeit in der Sektion zur Verfügung! Danach gibt es einen Fünfer! Ich bin mir sicher, dass gerade in der Sektion 2 die Stoppuhren vor allem bei den schwächeren Kategorien erheblich zu langsam liefen…

Die Sektion 3, im gleichen Abschnitt gelegen, wurde von allen trotz Nässe gut gemeistert. Viele Steine und nicht allzu viel Schlamm. Allerdings wenn‘s nicht passte, erreichte man das Ziel auf dem ‚Bödeli‘ nur mit schieben.

Die Abteilungen 4 und 5 waren in Ordnung und auch bei mieser Witterung relativ gut zu meistern. Sektion 6 wiederum war im kleinen ‚Täli‘ angelegt. Diese sah einfacher aus, als sie war. Vor allem der Ausgang bescherte noch den einen oder anderen Fünfer. Da der Ausgang oben war und man am Schluss noch einen engen Bogen in denselben fahren sollte, war ein Ausrutscher auf dem glitschigen Untergrund fatal, und der Fahrer mutierte zum Fussgänger.

Dann ging es quer durch die Grube. Zuerst bis ganz hinunter und dann wieder eine schöne lange Steigung hinauf. Schön wäre sie gewesen, die Steigung, bei schönem Wetter jedenfalls. So aber kämpften sich jene, welche nicht ganz sauber und mit genügend Schwung dort hinein fuhren, mühsam ab und verbrauchten wertvolle Kräfte.
Die Sektionen 7 und 8 waren wie letztes Jahr am anderen Ende der doch sehr grossen Grube. Die eine ziemlich sch(m)wierig und eher lang, die andere eher kurz und gut zu fahren.

Die immerhin 3 Km lange Runde wurde durch die Sektionen 9 und 10 komplettiert. Ich hätte am Anfang ehrlich gesagt nicht gedacht, dass die Fahrer der oberen Klassen diese überhaupt zu meistern vermochten. Aber sie schafften es verblüffend gut und es gab dort sogar den einen oder anderen Nuller zu knipsen.

Am besten gelang dies bei den Spezialisten Armin Prutscher. Mit 107(!) Punkten auf den Rundenkarten war er der Beste dieser Klasse. Michel Zubler mit 112 Punkten folgte auf Platz zwei. Bereits mit 135 Zählern komplettierte Patrick Fraefel das Podest. Alex Stampfli kämpfte sich mit doch schon 160 Füssen auf den vierten Platz. Man sieht, es war wirklich schwer. Die Spezialisten fuhren in der weissen Spur der FMS-Experten. Dort wurden dem Sieger der Klasse immerhin auch schon 88 Punkte geknipst. Nur gerade 2 Fahrer blieben unter 100!

Die Klasse 4/7, sie fuhr die blaue Spur, welche neu dieses Jahr für die FMS-Challenger Klasse ausgesteckt wird. Vorher mussten die Challenger die ‚leichten‘ Expert- und die schwereren Open-Sektionen fahren. Da waren jeweils nicht nur die Punkterichter überfordert. Nun also ab diesem Jahr eine eigene Spur für Challenger – und Klasse 4/7…

Hier stellte wieder einmal Felix Eggenschwiler seine Schlechtwetterqualitäten unter Beweis!
Je mieser die Verhältnisse, desto wohler fühlt sich Felix. Das konnten wir schon des Öfteren beobachten. Mit 115 Punkten gewann Eggenschwiler die Klasse vor dem sonst siegesgewohnten Daniel Kronenberg. Dass dieser überhaupt startete, grenzt schon an ein kleines Wunder. Denn normalerweise ist ihm für schlechtes Wetter das Material einfach zu schade. Daher Platz 2 für ‚Kroni‘ mit doch schon 125 Punkten. Dahinter folgten punktegleich Andreas Manser und Patrick Glarner. Manser hatte sogar gleichviele Nuller wie Kronenberg aber einen Einer mehr. Somit Platz Drei für Andreas. Den undankbaren vierten Rang erreichte Patrick Glarner mit einem Nuller weniger als die anderen beiden vor ihm platzierten!
Das Niveau in dieser Klasse war ziemlich ausgeglichen. Zwischen dem ersten und dem achten Rang lagen nur gerade 25 Punkte. In Anbetracht der Höhe der Punktezahl nicht viel.
Zum Vergleich: Die FMS-Challenger schafften es bis zum 4. Rang, unter 100 Punkte zu bleiben. Der erstplatzierte kam mit 66 Füssen durch.

Heinz Göldi mit Twinshocker Markus Bühler in Sektion 2

Die Einsteger der Klasse 5, fuhren die rote FMS-Junioren Spur, Hier gewann Jan Glarner souverän mit 49 Punkten vor Beat Christen mit deren 59. Sven Wolfensberger komplettierte das Podest mit immerhin schon 86 Zählern.
Zum Vergleich: Die FMS-Junioren fuhren hier markant höhere Punktezahlen ein: Der erste musste sich bereits 81 in die Karten stanzen lassen!

Bei den Veteranen, auch sie fuhren die Junior/Open Spur, waren die Punktezahlen sehr moderat. Mit nur gerade mal 29 gewann Peter Läderach diese Klasse äusserst souverän! Ueli Meier mit 36 Füssen kam auch wirklich gut mit den Bedingungen zurecht und platzierte sich als zweiter. Dritter im Bunde wurde Albert Fürst mit 50 Zählern. Albert hat seine langwierige Verletzung wohl nun endgültig auskuriert und fährt dieses Jahr wieder vorne mit!
Verglichen mit den Open-Fahrern des FMS sahen die Unsrigen auch nicht schlecht aus. Immerhin, der Sieger dort musste sich nur gerade 19 Fehler eingestehen.
Diese rote Spur war wohl gerade richtig für diese Klassen ausgesteckt.

Jeanot Zubler auf dem Weg zu Platz 2 Stau an Sektion 2

Bei den Nachwuchsfahrern und den Neulingen (sie fuhren die Fun – ‚Spur‘) waren die Punktezahlen der Witterung entsprechend hoch. Von Spur im eigentlichen Sinne kann hier zwar nicht gesprochen werden, da es nur gilt, durch die Sektion zu fahren. Es sind kein Tore gesteckt und der Fahrer kann (muss) sich seinen Weg selber suchen.
Erster und somit Sieger in dieser Klasse wurde Stefan Buchser aus Hunzenschwil. Mit 60 Füssen konnte er, welcher heuer seine erste Saison als Trialfahrer bestreitet, unseren jüngsten Teilnehmer auf den 2. Rang verweisen. Jeanot Zubler kämpfte sich mit 78 Punkten durch den Schlamm und somit aufs Podest vor dem drittplatzierten Josef Landolt. Dieser blieb mit 93 Strafpunkten immerhin noch unter hundert.

Insgesamt nahmen über 80 Fahrer am Wettkampf teil. Knapp die Hälfte, nämlich deren 40, waren vom SAM, die restlichen Fahrer vom FMS. In Anbetracht der Wetterverhältnisse eine gute Teilnehmerzahl.

Es war sicher nicht leicht, dieses Trial auszustecken. Aber die Mannen rund um Christian Weilenmann haben wirklich super Arbeit geleistet. Auch die Festwirtschaft hat bestens funktioniert. Es hatte viele Leckerbissen und von Allem genug.
Es ist nicht selbstverständlich, dass jedes Jahr so viele Freiwillige auch unter widrigen Bedingungen ohne Wenn und Aber jeweils pünktlich ‚antraben‘ und einen wirklich guten Job erledigen! Dieses Mal ging es wirklich an die Grenzen. Aber dank diesem eingespielten Team war bereit abends um 21:30 alles geräumt und verstaut.

Das Trial 2013 kann kommen. Ich verspreche, dass ich super Wetter bestelle…!